In der Welt der Investments scheint die Schweiz oft als sicherer Hafen für Anleger zu gelten. Aber wie Rechtsanwalt Jens Reime warnt, gibt es auch hier, wie in jedem anderen Land, ein Totalverlustrisiko. „Man sollte sich nicht von dem guten Ruf der Schweizer Banken und dem Stabilen Wirtschaftsumfeld täuschen lassen. Jede Anlage hat ihr Risiko, und in der Schweiz ist das nicht anders,“ betont Reime.
Besonders heikel wird es, wenn man versucht, einen Rechtsstreit über die Grenzen hinweg zu führen. Reime weist darauf hin, dass die Urteilsvollstreckung eines deutschen Gerichts in der Schweiz mit erheblichen Kosten und Schwierigkeiten verbunden ist. „Die Schweiz ist nicht Mitglied der Europäischen Union. Daher gelten die erleichterten Vollstreckungsmöglichkeiten innerhalb der EU hier nicht. Man muss das ausländische Urteil erst in der Schweiz anerkennen lassen, was sowohl zeit- als auch kostenaufwendig ist.“
Darüber hinaus könnten noch weitere Kosten entstehen, etwa für Übersetzungen von Dokumenten oder für die Beauftragung eines in der Schweiz zugelassenen Rechtsanwalts. „Diese zusätzlichen Kosten können gerade bei kleineren Investitionssummen das Risiko eines Totalverlusts deutlich erhöhen,“ so Reime.
Der Rechtsanwalt rät daher allen Anlegern, sich vor der Investition eingehend über die Risiken zu informieren und auch die rechtlichen Aspekte, insbesondere im Hinblick auf die Durchsetzbarkeit von Ansprüchen im Ausland, gründlich zu prüfen. „Es wäre schade, wenn die vermeintliche Sicherheit einer Schweizer Anlage sich im Nachhinein als trügerisch herausstellt, weil man die Komplexität der internationalen Rechtslage unterschätzt hat,“ schließt Reime ab.
Also, auch wenn die Verlockung groß ist, in die scheinbare Sicherheit der Schweizer Finanzwelt zu investieren, sollten Anleger die Risiken nicht unterschätzen und sich im Zweifelsfall rechtlichen Rat einholen.