Rechtsanwalt Reime hilft

BaFin-Warnung vor Festgeldrechner24(.)de: Was Anleger wissen müssen

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt öffentlich vor den Aktivitäten der Website festgeldrechner24(.)de. Die Behörde vermutet, dass die Betreiber auf dieser Plattform unerlaubte Bankgeschäfte durchführen, insbesondere indem sie Fest- und Tagesgeldanlagen anbieten, ohne die erforderliche Erlaubnis zu besitzen.

Unerlaubte Geschäfte und falsche Behauptungen

Die BaFin-Warnung ist ein klares Signal dafür, dass die Angebote auf dieser Website nicht reguliert sind. Wer sein Geld dort anlegt, geht das hohe Risiko eines Totalverlusts ein, denn eine staatliche Aufsicht und der damit verbundene Anlegerschutz fehlen komplett. Die Betreiber der Website haben zudem fälschlich behauptet, sie stünden unter der Aufsicht der BaFin. Eine solche falsche Behauptung schafft gezielt Vertrauen und soll Anleger zur Investition verleiten. Juristisch sind solche irreführenden Angaben hochproblematisch und können eine strafrechtliche Relevanz besitzen.

Schritte für betroffene Anleger

Wenn Sie bereits Geld bei festgeldrechner24(.)de investiert haben, ist schnelles Handeln entscheidend. Es ist ratsam, unverzüglich alle Unterlagen und Kommunikationsverläufe zu sichern. Dazu gehören Verträge, E-Mails, Zahlungsnachweise und Screenshots der Webseite. Mit diesen Beweisen können Sie dann eine Strafanzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten. Zudem kann es sinnvoll sein, zu prüfen, ob zivilrechtliche Schritte zur Rückforderung des Geldes möglich sind. Sollten Sie per Kreditkarte oder SEPA-Lastschrift gezahlt haben, können Sie versuchen, ein sogenanntes Chargeback-Verfahren einzuleiten, um die Zahlung rückgängig zu machen. Beachten Sie dabei, dass Sie bestimmte Fristen einhalten müssen.

Komplizierte Rechtsdurchsetzung im Ausland

Die Betreiber kooperieren laut BaFin mit Instituten, die ihren Sitz außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) haben. Dies macht die rechtliche Durchsetzung für Anleger erheblich schwieriger. Obwohl ein Urteil erwirkt werden kann, ist dessen Vollstreckung im Ausland oft mit hohen Kosten und Unsicherheiten verbunden. In solchen Fällen sind die Erfolgsaussichten begrenzt, dennoch sollte der Versuch unternommen werden, besonders wenn Sie größere Summen investiert haben.

Tipps für Verbraucher:

  • Überprüfen Sie Anbieter: Nutzen Sie die Unternehmensdatenbank der BaFin, um die Seriosität eines Anbieters zu prüfen.
  • Seien Sie skeptisch: Wenn Angebote zu gut klingen, um wahr zu sein, sind sie es meistens auch.
  • Sichern Sie Beweise: Sammeln Sie alle Verträge, E-Mails und Zahlungsnachweise, falls Sie bereits investiert haben.
  • Handeln Sie schnell: Erstatten Sie unverzüglich eine Strafanzeige und prüfen Sie Möglichkeiten wie das Chargeback-Verfahren.
  • Holen Sie sich professionelle Hilfe: Suchen Sie bei Unsicherheiten immer Rat bei einem Rechtsanwalt oder einem Verbraucherschutzverband.

Fazit

Die Warnung der BaFin vor festgeldrechner24(.)de zeigt deutlich, wie wichtig es ist, bei Online-Geldanlagen vorsichtig zu sein. Anleger müssen sich bewusst sein, dass sie nicht blind den Versprechungen von Anbietern vertrauen dürfen. Eine Überprüfung der Anbieter in der Datenbank der BaFin ist unerlässlich. Besondere Skepsis ist immer dann angebracht, wenn überdurchschnittlich hohe Zinsen versprochen werden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Text dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt.


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