Rechtsanwalt Reime hilft

Aktuelle Warnung der BaFin: Betrügerische Jobangebote und Identitätsmissbrauch

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) schlägt aktuell Alarm: Sie warnt eindringlich vor betrügerischen Jobangeboten, die über die Website „trx-dex.de“ verbreitet werden. Gleichzeitig weisen die Aufseher auf einen Identitätsmissbrauch der Carpio GmbH hin. Demnach hat die Carpio GmbH keinerlei Verbindung zu diesen Stellenanzeigen; die Betrüger nutzen lediglich ihren Namen, um Seriosität vorzutäuschen.

Unverzügliches Handeln bei Annahme eines Jobangebots

Personen, die ein solches betrügerisches Angebot angenommen und möglicherweise sogar ein Konto auf ihren Namen eröffnet und zur Verfügung gestellt haben, müssen umgehend aktiv werden, weil möglicherweise eine strafbare Handlung vorliegt.

Sofortmaßnahmen für Betroffene:

  • Zahlungskonto sperren: Sie sollten das betroffene Zahlungskonto sofort sperren lassen und ihre Bank unverzüglich über den Vorfall informieren.
  • Anzeige erstatten: Sie müssen Anzeige bei der Polizei oder direkt bei der Staatsanwaltschaft erstatten, da Sie sich im schlimmsten Fall selbst strafbar gemacht haben könnten, indem Sie das Konto für illegale Transaktionen zur Verfügung stellten.

Das Risiko unerlaubter Zahlungsdienste

Schon die bloße Bereitstellung eines Kontos für die Entgegennahme und Weiterleitung von Geldern kann als sogenannter Zahlungsdienst gewertet werden. Da man für das Betreiben solcher Dienste eine Erlaubnis der BaFin benötigt, ist diese Tätigkeit unzulässig, wenn keine Erlaubnis vorliegt. Wer diese Dienste wissentlich oder auch nur leichtfertig erbringt, riskiert strafrechtliche Konsequenzen. Zudem müssen die Kontoinhaber damit rechnen, dass Geschädigte Rückforderungsansprüche ihnen gegenüber geltend machen.

Umgang mit weitergegebenen persönlichen Daten

Haben Bewerber ihre persönlichen Daten im Rahmen dieser vermeintlichen Bewerbung übermittelt, besteht die Gefahr, dass diese Daten für weitere betrügerische Zwecke missbraucht werden.

Schutz vor Datenmissbrauch:

  • Meldung bei der Polizei: Sie sollten bei der Polizei Meldung über den Datendiebstahl machen.
  • Schufa informieren: Informieren Sie die Schufa über den möglichen Datenmissbrauch.
  • Sperrung veranlassen: Sie können versuchen, eine Sperre für die eigene Identität im sogenannten „Fraud-Prevention“-System zu veranlassen, um sich vor Identitätsdiebstahl zu schützen.

Verteidigung gegen Forderungen Dritter

In bestimmten Fällen können sich Betroffene gegen Forderungen Dritter— etwa von Geldgebern — zur Wehr setzen. Wenn sie glaubhaft machen können, dass sie selbst Opfer eines Betrugs wurden und ohne Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit gehandelt haben, besteht die Chance auf eine erfolgreiche Abwehr von Rückforderungen. Dies erfordert jedoch stets eine individuelle rechtliche Prüfung des Sachverhalts.

Tipps für Verbraucher zum Schutz vor Betrug

  • Seien Sie grundsätzlich vorsichtig bei Jobangeboten, bei denen Sie ein eigenes Konto zur Verfügung stellen oder Geldtransaktionen abwickeln sollen.
  • Prüfen Sie die Seriosität des Anbieters, vor allem bei Angeboten im Home-Office-Bereich oder bei ungewöhnlich hohen Gehältern für einfache Tätigkeiten.
  • Recherchieren Sie das Unternehmen und prüfen Sie, ob die Kontaktdaten und die Website seriös erscheinen.
  • Überprüfen Sie Warnmeldungen auf der Website der BaFin oder anderer offizieller Stellen.
  • Zögern Sie nicht, bei kleinsten Zweifeln eine Rückfrage bei offiziellen Stellen zu stellen.

Fazit

Die BaFin-Warnung vor den Jobangeboten über „trx-dex.de“ und dem Identitätsmissbrauch der Carpio GmbH zeigt die taktische Raffinesse von Betrügern. Wer sich auf solche Angebote einlässt, riskiert nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen. Unverzügliches und konsequentes Handeln ist für Betroffene der einzige Weg, um größeren Schaden abzuwenden. Sie müssen sowohl die Behörden informieren als auch aktiv ihre Daten und Konten schützen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Text dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt.


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